Bayern München und Dortmund gehen auf Distanz zu den Verfolgern
Der FC Bayern hat nach zwölf Spieltagen weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf Dortmund. Aber auch der BVB zieht dem Drittplatzierten immer weiter davon. Denn Dortmund hat mittlerweile ein Polster von acht Punkten auf den Dritten Wolfsburg. Sehr stark präsentieren sich weiterhin die Mannschaften aus Berlin und Köln. Das genaue Gegenbild gibt dagegen Leverkusen ab, die schon die fünfte Saisonniederlage kassiert haben. Den Relegationsplatz und die Abstiegsplätze belegen Stuttgart, Hoffenheim und Augsburg.
Bayern München entscheidet das Spiel schon nach den ersten 45 Minuten
Am Samstagnachmittag war der VfB Stuttgart zu Gast in München. Die Schwaben wollten mutig auftreten und setzten auf ein frühes Pressing. Im Nachhinein muss man feststellen, die Spielweise ging nach hinten los. Vidal hatte mit einem Aufsetzer die erste Gelegenheit (4.). Ausgerechnet nach einem eigenen Eckball geriet der VfB in Rückstand. Linksverteidiger Insua leistete sich einen fatalen Fehlpass und der Rekordmeister scheiterte blitzartig mit fünf Mann um. Bei Stuttgart war einzig und allein Dié zur Absicherung hinten. Deswegen hatten die Münchener leichtes Spiel bei der Führung. Douglas Costa flankte auf Robben, der den Ball mit dem Bauch über die Linie drückte (11.). Der FC Bayern nahm nun richtig Fahrt auf und hatte durch Lewandowski (15.) und Müller (16.) weitere Möglichkeiten. Tyton konnte zweimal parieren. In der 18. Spielminute erhöhten die Münchener auf 2:0. Allerdings mit einem Tor was hätte niemals zählen dürfen. Bei einem Zuspiel sind gleich drei Münchener im Abseits und trotzdem ließ das Schiedsrichtergespann weiterlaufen. Thomas Müller kam an den Ball und spielte auf Douglas Costa, der mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck traf. Das Team von Guardiola hatte nun Chancen über Chancen. Gegen Robben (23.) und Lewandowski (30.) war Tyton erneut zur Stelle. Plötzlich trat auch der VfB offensiv in Erscheinung. Und wie! Filip Kostic traf nur die Unterkante der Latte (34.). Kurz darauf ging ein Schuss von Timo Werner über das Tor (36). Die kurz aufkeimende Hoffnung von Stuttgart verblasste allerdings wieder. Eine Flanke von Müller findet in der Mitte Lewandowski. Der Pole musste nur noch den Fuß hinhalten und traf zum 3:0 (37.). Der Rekordmeister legte vor der Pause sogar einen weiteren Treffer nach. In Stuttgarts Viererkette ging es nun drunter und drüber. Kingsley Coman scheiterte zunächst an Tyton, aber der Franzose blieb am Ball und flankte auf Vidal, der mit einem Kopfball an der Latte scheiterte. Jedoch war Thomas Müller zur Stelle und staubte ab (40.). Trotzdem hätte der Treffer erneut nicht zählen dürfen, da dem eine Abseitsposition vorausgegangen war. Im zweiten Abschnitt ging es sofort mit der nächsten Fehlentscheidung weiter. Erneut wurde der VfB benachteiligt. Einen stark herausgespielten Angriff legte Didavi auf Werner ab, der zum 1:4 traf. Diesmal hob Linienrichter René Rohde die Fahne und lag zum dritten Mal falsch. Die Münchener ließen es nun deutlich ruhiger angehen, aber kamen trotzdem noch zu Möglichkeiten die Führung auszubauen. Robben, Coman und Lewandowski fehlte jetzt die letzte Konsequenz beim Abschluss. Stuttgarts beste Gelegenheit im zweiten Durchgang hatte Philip Heise. Der 24-Jährige kam frei zum Abschluss und machte deutlich zu wenig daraus. Letztendlich blieb es beim 4:0 und der FC Bayern fuhr den elften Saisonsieg ein. Stuttgart ist auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht. Eine Position vor Hoffenheim, die 0:0 gegen Frankfurt gespielt haben.
Dortmund gewinnt das Revierderby
Die Mutter aller Derbys stand an. Borussia Dortmund empfing den FC Schalke. S04 war vor allem auf defensive Kompaktheit bedacht und der BVB tat sich gegen die massive Deckung sichtlich schwer. Schalke konterte und verpasste durch Sané nur knapp die Führung (20.). Dortmund benötigte etwa 25 Minuten, um in die Partie zu finden. Aubameyang sein Schuss konnte von Matip im letzten Moment geblockt werden (28.). In der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts kamen die Zuschauer richtig auf ihre Kosten. Auf der rechten Außenbahn lief Matthias Ginter bei einem Doppelpass in den freien Raum und flankte in die Mitte. Dort konnte sich der kleine Kagawa im Kopfballduell durchsetzen und traf zur Führung. Die Schalker Reaktion ließ nicht lange auf sich warten und man kam umgehend zum Ausgleich. Mats Hummels verlor leichtfertig den Ball und Leon Goretzka spielte einen Steilpass auf Sané. Der 19-Jährige setzte sich gegen Sokratis durch und hatte das Auge für Huntelaar, der zum 1:1 einschob (33.). Nach dem Ausgleich zogen sich die Königsblauen erneut zurück und Gündogan hatte mit einem Fernschuss die nächste Möglichkeit (35.). Der BVB ging kurz vor dem Pausenpfiff erneut in Führung. Mkhitaryan brachte einen Eckball gefährlich in den Strafraum und Ginter konnte völlig unbedrängt einköpfen (43.). S04 hatte das 1:2 ganz schön mitgenommen und sie wurden im zweiten Abschnitt sofort kalt erwischt. Die Schwarz-Gelben schalteten nach einer Balleroberung blitzschnell um. Letztendlich war es Castro der Aubameyang bediente und der Gabuner erzielte schon sein 14.Saisontor (47.). Der FC Schalke war nun völlig von der Rolle und sie konnten sich bei Ralf Fährmann, dass es bei einem Zwei-Tore-Rückstand blieb. Gegen Mkhitaryan (54.) und Sokratis (69.) hielt Schalkes Torhüter überragend. Es wurde sogar nochmal spannend. Denn die Mannschaft von André Breitenreiter kam ziemlich aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Zuerst verlor Mats Hummels in der Vorwärtsbewegung den Ball und anschließend patzte Sokratis bei einer Flanke von Goretzka. Dadurch kam die Kugel zu Huntelaar, der sehenswert mit einem Lupfer verwandelte (71.). Leihspieler Höjbjerg hatte sogar noch eine Ausgleichsgelegenheit, aber scheiterte an Bürki (79.). Das war der letzte Höhepunkt einer aufregenden Begegnung. Für Dortmund war es der siebte Pflichtspielsieg in Folge und sie festigten dadurch Platz Zwei. Schalke ist auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Eine Position vor Gladbach, die 0:0 gegen Ingolstadt gespielt haben.
Hertha nutzt die Patzer der Konkurrenz
Weder Wolfsburg, Schalke, Gladbach noch Leverkusen konnte dreifach punkten. Der Gewinner im oberen Tabellendrittel sind ganz klar die Berliner. Hertha BSC war am Freitagabend zu Gast in Hannover. Es war von Anfang an zu spüren, dass die Berliner im Moment jede Menge Selbstvertrauen im Gepäck haben und sie bestimmten klar das Spielgeschehen. Die erste Schussgelegenheit der Partie hatte Haraguchi. Bei seinem Abschluss grätschte Sané noch dazwischen (10.). Der Japaner sorgte zehn Minuten später erneut für Gefahr. Nach einer Hereingabe von Lustenberger kam Haraguchi im Sitzen zur nächsten Möglichkeit (20.). Das verdiente 1:0 fiel in der 33. Minute. Auf der linken Außenbahn hatte Haraguchi Schnelligkeitsvorteile gegen Sakai und fand im der Mitte Kalou, der mit einem verdeckten Schuss traf. Natürlich waren die 96er so schnell wie möglich, um den Ausgleich bemüht. Kiyotakes Schuss streifte knapp über die Latte (44.). Auch nach dem Seitenwechsel zeigte Hannover bei der Abwehrarbeit immer wieder Schwächen. Die Berliner waren jetzt vor allem Dingen auf Konter aus und nutzten einen solchen zum 2:0. Ein Zusammenspiel von Weiser und Darida vollendete erneut Kalou (60.). Es wurde jedoch nochmal spannend. Denn Hannover wurde ein Elfmeter zugesprochen. Plattenhardt konnte Bech nur mit einem Foul stoppen (70.). Kiyotake verwandelte sicher mit einem Flachschuss. Das Team von Michael Frontzeck warf danach alles nach vorne, aber es fehlten die zündenden Ideen. Lediglich Sané sorgte mit einem Distanzschuss für Gefahr (84.). Kurz danach bekamen auch die Hauptstädter einen Strafstoß. Marcelo hatte Weiser zu Fall gebracht (88.). Der Mann des Abends (Kalou) nahm sich den Ball und machte seinen Dreierpack perfekt. Durch den Sieg sprang Berlin auf einen bemerkenswerten vierten Tabellenplatz. Nur einen Punkt hinter Wolfsburg, die 2:0 gegen Mainz unterlagen. Hannover ist auf Platz 15 abgerutscht.
Augsburg verliert auch gegen Bremen
Tabellenletzter bleibt weiter der FCA, die auch daheim gegen Bremen unterlagen. Die etwas aktivere Mannschaft war vom Anpfiff weg der SV Werder. Den ersten Torschuss gaben jedoch die Schwaben ab. Raul Bobadilla drehte sich um die eigene Achse, aber sein Versuch landete genau in Wiedwalds Armen (5.). Den nächsten Aufreger gab es in Minute 13 und was für einen. Bei Werder Bremen traf Fin Bartels mit einem Lupfer nur den Pfosten. Mit einem Heber versuchte es kurze Zeit später auch Bobadilla. Der 28-Jährige brachte den Ball allerdings nicht aufs Tor (20.). Weitere Torraumszenen gab es danach kaum noch. Öztunalis Abschluss verfehlte das Gehäuse deutlich (29.). Ein goldenes Händchen bewies in der Halbzeitpause Viktor Skripnik. Er brachte Claudio Pizarro für den schwachen Ujah. Trotzdem hatte der FCA, die erste gute Chance des zweiten Abschnitts. Callsen-Brackers abgefälschter Schuss ging nur knapp vorbei (47.). Nach 58 Spielminuten schlug dann die Stunde von Pizarro. Die Norddeutschen kamen nach einem Fehlpass von Bobadilla zu einem Konter. Santiago Garcia startete den Tempogegenstoß und ging Richtung Grundlinie. Der Argentinier flankte und fand in der Mitte Pizarro, der per Direktabnahme zur Führung traf. Wenig später legten die Bremer das 2:0 nach. Kapitän Junuzovic bediente nach einem weiten Einwurf Fin Bartels. Ohne lang zu zögern hämmerte der gebürtige Kieler das Spielgerät unter die Latte (69.). Das zweite Tor war natürlich die Vorentscheidung. Augsburg kam zwar auch noch zu einem Treffer, aber erst in der Nachspielzeit. Es gab Elfmeter für die Schwaben, weil Ulisses Garcia nach einer Flanke mit der Hand am Ball war. Paul Verhaegh verwandelte gewohnt sicher zum Endstand (90. +1). Bremen hat sich durch den Sieg um zwei Positionen verbessert und ist nun Viertzehnter. Einen Punkt hinter Darmstadt, die 1:1 gegen Hamburg spielten. Außerdem stand an diesem Wochenende noch das rheinische Derby auf dem Programm. Leverkusen unterlag gegen Köln mit 1:2 und ist nur noch auf Platz Acht.
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