Bayern München nutzt Dortmunds Patzer aus
Eine aufregende Hinrunde geht zu Ende. Im Kampf um die Tabellenspitze war es zwar nur selten spannend, da der FC Bayern viel zu souverän agierte. An diesem Spieltag konnten sie den Vorsprung wieder auf acht Punkte ausbauen, da Dortmund in Köln unterlag. Die Überraschungsmannschaft der Hinrunde war eindeutig Hertha BSC, die keiner so stark erwartet hatte. Ziemlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist der VfL Wolfsburg. Im abschließenden Spiel gab es eine Niederlage und man fuhr in den 17 Begegnungen nur sieben Siege ein. Überzeugende Leistungen zeigten auch die beiden Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt, die nie auf einem Abstiegsplatz standen. Den Relegationsplatz belegt nach der ersten Saisonhälfte Bremen und auf den Abstiegsplätzen befinden sich Hannover und Hoffenheim.
Bayern München gewinnt durch Müllers Elfmeterstor
Das Publikum bekam vor allem Dingen im ersten Durchgang eine unterhaltsame Partie zu bestaunen. Die erste Möglichkeit hatte Thiago, der nach einer Flanke von Vidal den Ball mit der Brust runternahm, aber nicht im Tor unterbrachte. Auch weil Zieler stark parierte (5.). Eine noch größere Chance hatte paar Minuten später Hannover 96. Neuer lenkte einen Kopfball von Andreasen mit den Fingerspitzen an die Latte (8.). Mit zunehmender Spieldauer wurde der FC Bayern immer stärker und hatte in der 30. Minute ebenfalls Pech. Am Strafraumrand hatte Lewandowski zu viel Freiraum und scheiterte mit seinem Versuch am Innenpfosten. Das Münchener Führungstor fiel dann per Elfmeter. Eine Flanke von Coman fing Schulz mit den Arm ab und es gab völlig zu Recht Strafstoß. Müller trat an und verwandelte sicher (40.). Im zweiten Spielabschnitt flachte die Begegnung ganz schön ab. Der Rekordmeister ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen, aber spielte sich nur selten weitere Torgelegenheiten raus. Zumindest Lewandowski prüfte Zieler mal mit einem Schlenzer (55.). Bei den Niedersachsen ging fast gar nichts mehr. Prib versuchte es mit einem Distanzschuss, der etwas über das Gehäuse ging (66.). Danach tat sich nichts mehr und der Rekordmeister brachte das Ergebnis souverän nach Hause. Durch die Niederlage ist Hannover auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht.
Köln dreht in den letzten zehn Minuten das Spiel
Der 1. FC Köln agierte gegen Dortmund mit einer Fünferkette und machte so ihnen das Leben schwer. Trotzdem ging der BVB dann in Führung, weil die Geißböcke bei einem Eckball zu unkonzentriert agierten. Sokratis wurde laufen gelassen und konnte völlig frei zum 1:0 einköpfen (18.). Die erste Kölner Gelegenheit gab es in der 33. Minute. Nach einem Freistoß von Hector scheiterte Sörensen mit dem Kopf an Bürki. Kurz danach hatte Dortmund Glück, dass es kein Elfmeter für Köln gab, als Park Rechtsverteidiger Olkowski zu Fall brachte. Auf der Gegenseite verfehlte Weigl nur um Zentimeter das 2:0 (37.). Besser aus der Kabine kam ganz klar der FC. Sofort hatten Hector (46.) und Svento (47.) zwei Riesenchancen. Der BVB brauchte eine knappe Viertelstunde, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Ein Distanzschuss von Gündogan ging nur knapp am Kasten vorbei (59.). Auch Mkhitaryan verpasste nach 65 Spielminuten den möglichen zweiten Treffer. Ab der 75. Minute suchten die Kölner ihr Heil nur noch in der Offensive und bereiteten den Dortmundern mächtig Probleme. Bürki lenkte einen Schuss von Gerhardt gerade noch an den Pfosten (79.). Vier Minuten später patzte ausgerechnet, der bis dahin starke BVB-Keeper. Bei einem Passversuch rutschte der Schweizer aus und die Kugel landete genau bei Zoller, der zum 1:1 einschob. Der FC spürte nun, dass jetzt auch noch der Sieg drin ist und wurde belohnt. Dortmund bekam nach einem Eckstoß den Ball nicht entscheidend weg und Modeste machte in der Schlussminute tatsächlich noch den Dreier perfekt. Köln ist jetzt auf den neunten Tabellenplatz vorgesprungen. Man zog an Hamburg vorbei, die 0:1 gegen Augsburg unterlagen.
Hertha gewinnt auch das letzte Spiel 2015 und beendet die Hinrunde auf einem sensationellen dritten Tabellenplatz
Am Sonntagnachmittag war Mainz zu Gast in Berlin. Die Hertha bestimmte von Anfang an das Spielgeschehen und versuchte gegen die dichtgestaffelte Abwehrreihe des FSV Lösungen zu finden. Eine erste Torannäherung hatte Innenverteidiger Brooks, der über das Tor köpfte (16.). Die nächste Berliner Möglichkeit hatte Ibisevic. Sein Schussversuch landete nur am Außennetz (24.). In der 34. Minute erzielte das Team von Pal Dardai verdientermaßen die Führung. Ibisevic setzte Darida Klasse in Szene und der Tscheche schloss trocken zur Führung ab. Eine kleine Unsicherheit zeigte vor der Pause noch Karius, der einen Kopfball von Brooks nicht festhalten konnte (42.). Mit dem Berliner 1:0 ging es in die Katakomben. Die Hauptstädter machten auch im zweiten Abschnitt stark weiter und legten das 2:0 durch Kalou nach. Wieder war Ibisevic der Vorbereiter und anschließend ließ der Ivorer Bungert ziemlich alt aussehen und traf mit einem platzierten Flachschuss (54.). Der zweite Gegentreffer brachte auch keinen Hallo-Wach-Effekt für die Mainzer. Deswegen geriet Berlin eigentlich nie ernsthaft in Bedrängnis. Bei Mainz versuchte es in der Offensive Jara, dem sein Schuss jedoch abgefälscht wurde (66.). Kurz vor dem Spielende hatte Ibisevic die Chance, seine starke Leistung mit einem Treffer zu krönen. Der Bosnier versuchte es mit der Hacke, aber Karius war zur Stelle (89.). Weitere Tore fielen keine mehr. De Blasis scheiterte mit seinem Distanzschuss an der Oberkante der Latte (90. + 1.) und beim direkten Gegenangriff parierte Karius gegen Haraguchi. Hertha BSC hat nun drei Punkte Vorsprung auf den neuen Viertplatzierten Gladbach. Die Borussia gewann gegen Darmstadt 3:2. Mainz ist auf den achten Platz abgerutscht.
Stuttgart bezwingt Wolfsburg und springt vom letzten auf den 15. Tabellenplatz
Der VfB war gegen Wolfsburg vor allem darauf Bedacht sicher zu stehen und lauerte auf Konter. Deswegen hatten die Niedersachsen das Heft des Handelns in der Hand und im ersten Durchgang mehr als 70 Prozent Ballbesitz. Mit der ersten Gelegenheit ging der VfL sofort in Front. Tyton konnte zunächst einen Schuss von Kruse noch abwehren, aber den zweiten Balll bekam Caligiuri. Der Deutsch-Italiener hatte das Auge für Arnold, der eine Lücke fand und zur Führung traf (14.). Nach dem 1:0 agierte Wolfsburg etwas zu nachlässig und wurde bestraft. Dies nutzte Didavi, um sein ganzes Können zu zeigen. Stuttgarts Mittelfeldstratege hatte zu viel Platz und hämmerte die Kugel in den Winkel (22.). Ein Treffer, Marke Tor des Monats. Danach waren die Schwaben, das bessere Team und sie kamen zum 2:1. Werner drang in den Strafraum ein und fand mit einer scharfen Hereingabe Kostic, der nur noch einschieben musste (31.). Stuttgart hatte vor der Pause noch weitere hochkarätige Chancen. Zunächst scheiterte Rupp am Pfosten (34.). Wenig später zog Werner gegen Benaglio, den Kürzeren (42). Mit Wiederbeginn wurden die Wolfsburger sofort von Stuttgart attackiert. So eroberte Lukas Rupp den Ball und Klein leitete auf Didavi weiter. Erneut haute der 25-Jährige das Leder unter die Latte (47.). Die erste Torannäherung der Niedersachsen im zweiten Abschnitt hatte Dost (54.). Für Gefahr sorgte direkt darauf auch Niedermeier, der fast mit einem Eigentor für den Anschlusstreffer gesorgt hätte. Sein Klärungsversuch klatschte an den Pfosten (55.). Es ging nun hin und her. Auf der Gegenseite parierte Benaglio erneut gegen Werner (55.). Unnötig spannend machte es nochmal Toni Sunjic. Schon mit Gelb-verwarnt rauschte der Bosnier an der Mittellinie in Dost rein und flog zu Recht vom Platz (70.). In Überzahl warf Wolfsburg nochmal alles nach vorne. Jung brachte es dann tatsächlich fertig, aus zwei Metern über das leere Tor zu köpfen (80.). Weitere Möglichkeiten zum 2:3 hatten Kruse (85.) und Caligiuri (89.), die an Tyton scheiterten. Dem VfL gelang kein Treffer und so feierten die Schwaben einen ganz wichtigen Heimerfolg. Stuttgart überwintert dadurch auf einem Nichtabstiegsplatz. Die Plätze dahinter belegen nun Bremen, Hannover und Hoffenheim. Bremen verlor in Frankfurt 1:2 und Hoffenheim unterlag gegen Schalke mit 0:1. Wolfsburg ist gleich um drei Plätze abgerutscht und jetzt nur noch Tabellensiebter. Unter anderem ist Leverkusen an dem VfL vorbeigezogen. Bayer04 gewann 1:0 in Ingolstadt.
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