Roger Schmidt sorgt für den Aufreger des Spieltags
Am 22. Spieltag erlebte die Bundesliga ein absolutes Novum. Bei der Begegnung Leverkusen-Dortmund wurde Roger Schmidt vom Schiedsrichter auf die Tribüne verbannt, aber das war ihm so ziemlich egal, dass er auf dem Platz blieb. Leverkusens Trainer konnte die Entscheidung kein bisschen nachvollziehen und er blieb auch stur, als Kapitän Kießling ihm den Verweis mitteilte. Dem Unparteiischen Felix Zwayer blieb keine andere Wahl, als die Partie zehn Minuten zu unterbrechen und mit einem Spielabbruch zu drohen. Danach hatten sich die Gemüter wieder beruhigt und die Begegnung konnte ohne Schmidt zu Ende gespielt werden. Letztendlich verlor Bayer04 mit viel Tamtam 0:1 und Dortmund hat nun beeindruckende 15 Punkte Vorsprung auf Platz Drei. Tabellendritter ist jetzt wieder Hertha BSC. Berlin spielte Unentschieden und zog an Leverkusen vorbei. Der Rekordmeister aus München hatte gegen Darmstadt nur kurz Probleme und behauptete die Tabellenführung. Nach langer Zeit mal wieder jubeln, durfte 1899 Hoffenheim. Man bezwang Mainz und der Abstand auf das rettende Ufer konnte verkürzt werden. Auf Platz 18 ist weiter Hannover.
Bayern München dreht Halbzeitrückstand gegen Darmstadt
Der FC Bayern nahm von Beginn das Heft des Handelns in die Hand und kam sofort zu einigen Torchancen. Zuerst scheiterte Robben an Mathenia (5.), danach traf Vidal mit einem abgefälschten Schuss nur die Latte und anschließend verzog Rafinha um einen halben Meter (13.). Eine Minute später zeigte Darmstadts Keeper auch noch einen klasse Reflex gegen Lewandowski. Spätestens in der 25. Minute hätten die Münchener das 1:0 machen müssen. Arjen Robben vergab frei vor Keeper Mathenia. Die fahrlässige Chancenverwertung rächte sich. Denn der SVD ging mit dem ersten vernünftigen Angriff in Führung. Eine Flanke von Sirigu konnte Wagner ziemlich unbedrängt einköpfen (26.). Den direkten Ausgleichstreffer verhinderte nur das Aluminium. Diesmal knallte ein Schuss von Douglas Costa ans Gebälk (28.). Trotzdem wurde Darmstadt nach der Führung mutiger. Jungwirth prüfte Neuer mit einer Volleyabnahme (35.). Kurz vor der Pause machten die Bayern nochmal richtig Druck. Aber sowohl Müller (40.), als auch Robben und Kimmich (jeweils 45. + 2) ließen weitere hochkarätige Möglichkeiten aus. Im zweiten Durchgang erwischte der Rekordmeister einen Auftakt nach Maß. Eine Hereingabe von Rafinha verwertete Müller gekonnt ins rechte Eck (49.). Die Münchener drängten danach vehement auf den zweiten Treffer. In der 68. Minute zappelte die Kugel schließlich erneut im Netz, aber das Schiedsrichtergespann entschied fälschlicherweise auf Abseits. Ribery stand zwar tatsächlich zu weit vorne, jedoch bekam er den Ball von einem Darmstädter zugespielt. Drei Minuten später trat dann Thomas Müller erneut in Erscheinung. Und wie! Der 26-Jährige stand mit dem Rücken zum Tor, nahm das Spielgerät mit der Brust an und verwandelte anschließend per Fallrückzieher. Ein unglaubliches Tor, was das gesamte Stadion in Ekstase versetzte. Damit war die Messe gelesen. Denn Darmstadt wirkte nun platt und hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Zunächst verpassten Douglas Costa (75.) und Robben (76.) noch das 3:1, das schließlich Lewandowski markierte (84.). Die Bayern sind damit weiter acht Punkte vor Dortmund. Darmstadt ist auf den 14. Platz abgerutscht. Eine Position vor den Frankfurtern, die am Freitagabend 0:0 gegen Hamburg spielten.
Das Tor von Aubameyang entscheidet das Spiel
Sowohl Dortmund, als auch Leverkusen setzten auf ein frühes Pressing und machten sich gegenseitig das Leben schwer. Dies führte dazu, dass es nur wenige Höhepunkte gab. Eine erste Torannäherung hatte Tah mit einem harmlosen Kopfball (15.). Auf Dortmunder Seite hatte Youngster Pulisic Probleme bei der Ballannahme (37.) und Aubameyang zielte nur knapp vorbei (45. + 2). Mehr hatte Halbzeit Eins tatsächlich nicht zu bieten. Dafür sollte der zweite Abschnitt denkwürdig werden. Die Partie war nun lebhafter und ein Schuss von Bellarabi wurde abgefälscht, aber Bürki konnte parieren (51.). Nun kam es zu der oben angesprochenen Szene, die fast für einen Spielabbruch gesorgt hätte. Einen Freistoß führte Dortmund blitzschnell aus und erzielte dadurch das 1:0. Auf der linken Außenbahn wurde Durm freigespielt und bediente Aubameyang, der aus Nahdistanz nur noch einschieben musste (64.). Doch es gab riesige Reklamationen bei Leverkusen. Denn der Freistoß wurde fünf Meter weiter vorne ausgeführt, als da wo das Foulspiel stattgefunden hat. Schiedsrichter Felix Zwayer empfand die Beschwerden als zu heftig und schickte Roger Schmidt auf die Tribüne. Nachdem der Cheftrainer dieser Anweisung nicht folgte wurde die Begegnung für zehn Minuten unterbrochen. Für Bayer04 kam es sogar noch dicker. In der 71. Minute übersah Felix Zwayer ein glasklares Handspiel von Sokratis. Der fällige Elfmeter wurde verwehrt und so blieb es bei der BVB-Führung. Leverkusen vergab auch die letzte Riesenmöglichkeit durch Chicharito. Sein Schuss ging haarscharf am Kasten vorbei (90. + 2). Dadurch gewann Dortmund am Ende ziemlich schmeichelhaft und baute den Vorsprung auf Platz Drei weiter aus. Denn Hertha BSC spielte nur 1:1 gegen Wolfsburg. Die Werkself ist auf den vierten Platz abgerutscht. Punktgleich mit den Gladbachern, die das Derby gegen Köln mit 1:0 für sich entschieden.
Dritter Saisonsieg für Hoffenheim
Keine Mannschaft hat in dieser Spielzeit weniger Siege eingefahren, als die Kraichgauer. Umso größer war die Erleichterung nach dem Erfolgserlebnis gegen Mainz. Die erste Gelegenheit nutzte der FSV sofort zum Führungstreffer. Einen starken langen Ball verwertete Cordoba eiskalt und durfte sein Premierentor bejubeln (11.). Die Antwort von Hoffenheim folgte jedoch prompt. Amiri traf nach Zuspiel von Vargas zum Ausgleich (13.). Gegen Ende des ersten Abschnitts trat Amiri erneut in Erscheinung. Mit einem Volleyschuss zielte er nur knapp am Kasten vorbei (39.). Eine Minute später hatte auf der gegenüberliegenden Seite Clemens die Chance zur erneuten Führung. Den Schuss aus 14 Metern parierte Baumann jedoch stark. Nach dem Seitenwechsel war die TSG das bessere Team. Allerdings erspielten sie sich lange Zeit keine nennenswerten Möglichkeiten. Als Volland auf dem linken Flügel zu viel Platz hatte erzielte Hoffenheim das 2:1. Der 23-Jährige fand mit seinem Rückpass Mark Uth, der mit links flach ins rechte Eck traf (68.). Aber Mainz hatte sich noch lange nicht aufgegeben. Pech hatten sie kurz darauf, als Süle einen Kopfball von Frei auf der Linie klärte (72.). Als Uth das 3:1 erzielte schien die Partie gelaufen. Eine starke Vorarbeit des Rechtsverteidigers Kaderabek wurde vom Holländer erneut vollendet (76.). Doch es blieb weiterhin spannend. Denn Jairo wurde von Hoffenheims Defensive nicht richtig attackiert und er traf technisch hochwertig mit einem Schlenzer (78.). Anschließend kam der FSV aber nicht mehr zum Abschluss. Also durfte Julian Nagelsmann seinen ersten Sieg als Hoffenheimer Cheftrainer bejubeln. Die Kraichgauer sind zwar weiter auf Platz 17, aber nur noch zwei Punkte hinter Bremen. Werder verlor gegen Ingolstadt 0:2. Mainz ist auf den siebten Tabellenplatz abgerutscht. Eine Position hinter den Schalkern, die 1:1 gegen Stuttgart spielten.
Hannover verliert auch das fünfte Rückrundenspiel
96-Coach Thomas Schaaf verlor auch die fünfte Begegnung, seit er den Trainerposten übernommen hat. Diesmal empfang Hannover vor heimischer Kulisse den FCA. Augsburg erwischte einen perfekten Start und ging mit der ersten Chance in Führung. Koo hatte auf der linken Seite deutlich zu viel Freiraum und konnte nach innen ziehen. Der Südkoreaner haute Ball schlussendlich ins rechte Toreck. Fast hätten die Schwaben sofort nachgelegt. Finnbogason sein Kopfball war jedoch nicht druckvoll genug (16.). Bei Hannover versuchte es Bech mit einem Aufsetzer. Der Schuss war aber zu harmlos (18.). Eine größere Gelegenheit hatte erneut Augsburg, als Esswein an Gülselam vorbeiging und aus kurzer Distanz an Zieler scheiterte (29.). Mit der Augsburger Führung ging es in die Kabine. Im zweiten Abschnitt versuchte sich als Erster, der eingewechselte Almeida. Sein Schuss ging allerdings deutlich über das Gehäuse (50.). Den Niedersachsen fehlte nach wie vor die letzte Entschlossenheit und der FCA kam nur selten in brenzlige Situationen. Es war sogar eher so, dass die Schwaben näher am zweiten Tor waren, als Hannover am Ausgleich. Denn Augsburg hatte durch Ji (58.), Caiuby (60.) und Esswein (64.) weitere Möglichkeiten. Negativ fiel wenig später Almeida auf, der sich gegen Kohr eine klare Tätlichkeit leistete (73.). Vom Schiedsrichter wurde die Aktion übersehen, aber Almeida wird ziemlich sicher nachträglich gesperrt. In den letzten zehn Minuten agierte Hannover deutlich zwingender und kam zu Ausgleichschancen. Karaman scheiterte an einem guten Reflex von Hitz (80.). Eine Minute später zappelte der Ball sogar im Netz, doch Almeida stand beim Zuspiel von Sobiech im Abseits. Für den FCA ergaben sich nun natürlich Kontermöglichkeiten, da 96 immer mehr aufmachte. Koos Schuss ging knapp vorbei (84.) und Werner scheiterte aus elf Metern frei vor Zieler (86.). Fast hätte es sich noch gerächt, dass Augsburg es verpasste den Sack zuzumachen. Einen Kopfball von Milosevic rettete Hitz überragend. Das war die letzte Szene des Spiels und Augsburgs Keeper hielt den Sieg damit fest (90. + 3). Für Hannover bedeutete dies, die achte Niederlage in Folge. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt jetzt schon sechs Punkte. Augsburg ist durch den Dreier auf Platz 13 vorgesprungen.
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