Hannover verliert immer weiter den Abschluss
Nach 27 Spieltagen hat Hannover weiterhin nur 17 Punkte auf der Habenseite. Auch der Abstiegsgipfel gegen Frankfurt ging verloren und man hat mittlerweile zehn Punkte Rückstand auf den Relegations- und den ersten Nichtabstiegsplatz. Es ist also kaum vorstellbar, dass sich die 96er noch irgendwie retten können. Da bräuchte es schon fast mehr als ein Wunder. Bayern München, Dortmund und Hertha BSC fuhren erneut alle Siege ein. Vor allem bei den Berlinern ist es erstaunlich, dass sie nicht einbrechen. Die Hauptstädter sind weiter auf CL-Kurs. Neuer Tabellenvierter ist Schalke 04, weil Gladbach im Duell um Platz Vier patzte. Trotz Sieges rutschte Frankfurt um eine Position ab, da Hoffenheim höher gewann. Deswegen ist Hoffenheim jetzt 16. und Frankfurt auf Platz 17.
Bayern München gewinnt minimalistisch
Der FC Bayern war an diesem Wochenende zu Gast beim 1.FC Köln. In den Anfangsminuten schnürten die Münchener das Team von Peter Stöger im eigenen Strafraum ein. Als Dominik Heintz ein Klärungsversuch misslang gelang den Bayern das 1:0. Die Kugel landete genau bei Lewandowski, der sofort abzog und Horn überwand (10.). Nach der frühen Führung ließen die Münchener den Ball und Gegner. Köln lief nur hinterher und konnte offensiv gar keine Akzente setzen. Das Gute aus Kölner Sicht war aber, dass der Rekordmeister nicht zwingend genug agierte und sich keine weiteren Chancen in Durchgang Eins erspielte. Bei den Geißböcken gab immerhin Risse kurz vor der Pause den ersten Torschuss ab. Sein Freistoßversuch ging allerdings über das Gehäuse (43.). Mit Wiederbeginn nahmen sich die Bayern vor konsequenter zu agieren, um das Spiel nicht doch noch spannend werden zu lassen. Was jedoch nur selten gelang. Thiago spielte Lewandowski frei, aber der Schuss des Polen flog deutlich über den Kasten (62.). Mit zunehmender Spieldauer wurde Köln immer mutiger. Ein Standard von Risse landete erneut in der zweiten Etage (65.). Deutlich gefährlicher wurde es wenig später. Zuerst rettete Alaba bei einer Möglichkeit von Modeste (74.) und danach zielte Bittencourt aus spitzem Winkel etwas zu hoch (77.). Weitere Gelegenheiten des Gastgebers folgten nicht mehr. Kurz vor Schluss verpassten Lewandowski (87.) und Coman (90. + 3) noch das 2:0. Die Münchener sind weiterhin fünf Punkte vor dem BVB, der 3:1 in Augsburg gewann. Köln bleibt auf Platz Neun. Eine Position hinter Wolfsburg, die 1:1 gegen Darmstadt spielten.
Schalke siegt auf kuriose Weise und zieht an Gladbach vorbei
Wie S04 diese Begegnung am Ende gewinnen konnten wussten sie selber nicht wirklich. Ein Grund war auf jeden Fall Borussias Fahrlässigkeit in der Chancenverwertung und der andere hieß Ralf Fährmann. Schalkes Keeper machte eine überragende Partie und rettete den Sieg. Gladbach setzte gegen die Königsblauen auf ein schnelles Umschaltspiel. Ein Konter ermöglichte auch die erste Tormöglichkeit für den VfL. Raffael wurde nach Balleroberung von der Schalker Hintermannschaft nicht attackiert und er zielte aus 18 Metern knapp vorbei (9.). Gladbach blieb nun auf dem Gaspedal. Die nächsten Gelegenheiten für die Fohlen hatte Thorgan Hazard. Zuerst scheiterte er an Fährmann (15.) und danach verfehlte sein Linksschuss deutlich den Kasten deutlich (18.). Beinahe hätte jedoch eine abgefälschte Flanke Riethers das Spielgeschehen auf den Kopf gestellt. Sommer lenkte die Kugel mit einer Glanparade um den linken Pfosten (24.). Das war allerdings nur ein kurzes Schalker Strohfeuer. Denn Johnson (30.), Raffael (34.) und Stindl (37.) verpassten weitere Führungsgelegenheiten. S04 konnte sich bei Ralf Fährmann bedanken, dass es mit einem torlosen Remis in die Pause ging. Gegen Stind hielt er überragend (44.). Halbzeit Zwei begann wie die erste endete. Mit Gladbacher Angriffsfußball und einem Fährmann auf Betriebstemperatur. Bei einem Schuss von Hazard war der 27-Jährige erneut zur Stelle (47.). Direkt danach traf Raffael aus spitzem Winkel nur das Außennetz (48.). Durch ein Slapstick-Eigentor ging Schalke dann tatsächlich in Führung. Sané nahm Nordtveit den Ball ab und legte quer. Das Spielgerät landete bei Hinteregger, der Nordtveit anschoss. Von dort prallte die Kugel wieder zurück zum Österreicher und kullerte über die Torlinie (59.). Aber auch das Gegentor verunsicherte den VfL keineswegs. Man wollte sofort eine Trotzreaktion zeigen. Dahoud scheiterte mit einem Schuss an der Latte (63.). Der hochverdiente Ausgleichstreffer fiel nach 79 Spielminuten. Mit einer simplen Körpertäuschung ließ Stindl, Neustädter stehen und bediente Christensen, der zum 1:1 einschob. Jetzt dachte jeder, dass Gladbach nun nochmal voll aufdrehen wird. Doch es kam anders. Aufgrund von Einfallslosigkeit schoss Schalkes Goretzka einfach mal Richtung Tor und sein Versuch landete im Netz. Denn Granit Xhaka fälschte den Schuss unhaltbar ab (83.). Als Fährmann eine Minute vor Schluss wiederholt eine Weltklasse-Parade gegen Christensen zeigte war der Dusel-Sieg für S04 perfekt. Dadurch tauschten beide Mannschaften die Positionen. Schalke ist jetzt Vierter und Gladbach Fünfter. Dritter ist Hertha BSC. Die Berliner siegten 2:1 gegen Ingolstadt.
Hamburg wieder im Abstiegskampf angekommen
Der HSV traf vor heimischer Kulisse auf 1899 Hoffenheim. Es war vom Start weg ziemlich Tempo in der Partie. Noch nicht einmal 60 Sekunden waren gespielt, als Gregoritsch den ersten Schuss abgab. Auf der Gegenseite rettete Adler mit Riesenparaden gegen Kramaric und Uth (4.). Bei den Hamburgern versuchte es erneut Gregoritsch, der seinen Distanzschuss einen Tick zu hoch ansetzte (16.). Drei Minuten später bekam die TSG einen Elfmeter zugesprochen, René Adler räumte Volland ab. Glück für Hamburgs Torwart, dass es nur Gelb gab (19.). Den anschließenden Strafstoß verwandelte Kramaric sicher. Und kurz danach klingelte es erneut. Eine fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Knut Kircher leitete das 2:0 ein. Es gab indirekten Freistoß, weil Adler einen verunglückten Klärungsversuch von Ostrzolek aufnahm und es als Rückpass bewertet wurde. Nichtsdestotrotz stellte sich der HSV beim Abwehren des Freistoßes dämlich an. Denn das lange Eck wurde völlig offen gelassen, wo der Ball letztendlich einschlug (23.). Torschütze war Kevin Volland. In der 30. Minute stand dann erneut Knut Kircher im Mittelpunkt. Eine Flanke von Ilicevic bekam Kaderabek an den Arm und es gab völlig unverständlicherweise Elfmeter. Es lag im Leben keine Absicht oder eine unnatürliche Handhaltung vor. Aaron Hunt war es egal und er traf zum 1:2 (30.). Trotzdem blieb Hoffenheim die bessere Mannschaft. Wieder war Adler überragend zur Stelle. Der HSV-Kapitän stürmte aus seinem Kasten und parierte stark gegen Amiri (37.). Nach dem Seitenwechsel war Hamburg entschlossener. Auf der rechten Außenbahn wurde Gregoritsch von Sakai klasse geschickt, aber aus spitzem Winkel scheiterte er an Baumann (52.). Eine Minute später zeigte Hoffenheims Keeper erneut sein Können. Holtbys leicht abgefälschten Ball konnte er noch abwehren. Und es ging exakt so weiter. Aus sechs Metern vergab Gregoritsch die nächste große Möglichkeit (60.). Mitten im Hamburger Angriffssturm machte sich Volland auf den Weg, passte auf Vargas der zum 3:1 einnetzte (67.). Auch wenn der HSV jetzt wieder mit zwei Toren zurücklag gab er sich noch nicht geschlagen. So kamen die Norddeutschen zu einer Doppelchance. Zuerst wehrte Baumann einen Kopfball von Cleber ab und danach wurde Lasoggas Schuss abgeblockt (74.). Das Team von Julian Nagelsmann hätte mit einem Konter noch die letzten Zweifel beseitigen können, aber Mark Uth setzte das Leder einen Meter vorbei. Schlussendlich war es egal. Denn Hoffenheim brachte den Vorsprung über die Zeit. Durch den Sieg befinden die Kraichgauer jetzt auf dem Relegationsplatz. Punktgleich eine Position hinter Augsburg. Hamburg ist weiterhin auf Platz 12. Einen Zähler hinter dem VfB Stuttgart, der 0:2 gegen Leverkusen unterlag.
Hannover kann die Talfahrt auch in Frankfurt nicht stoppen
Die 96er holten einschließlich mit dem Frankfurt-Spiel nur einen Sieg aus den letzten 13 Spielen. Beide Teams schenkten sich vom Start weg nichts. Deswegen gab es viele Standardsituationen. Hannover hatte durch Karaman eine erste Schussmöglichkeit. Doch Hradecky rettete mit einem Reflex (8.). Nach zehn gespielten Minuten wurde Frankfurt immer besser, aber beim letzten Pass fehlte oft die Genauigkeit. Aus einem Gewühl am rechten Strafraumeck heraus passte Chandler auf den im Abseits stehenden Aigner, der die Kugel für Ben-Hatira durchsteckte. Der Flügelstürmer traf aus spitzem Winkel zum 1:0 (33.). Es war natürlich bitter für Hannover, dass das Schiedsrichtergespann die Abseitsstellung übersah. Allerdings war sie in normaler Spielgeschwindigkeit nur schwer erkennbar. Mit dem knappen Vorsprung ging es in die Katakomben, da 96 auf den Rückstand keine passende Antwort parat hatte. Hannovers Keeper Zieler war im zweiten Durchgang sofort wieder gefordert. Gegen Seferovic parierte er stark (48.). Eine Minute später hatten die Hessen aber Glück. Denn Reinartz brachte Prib mit einer Grätsche zu Fall und es gab keinen Elfmeter. Diese Szene sorgte vor allem Dingen nach Schlusspfiff für ordentlich Zündstoff. Aus dem Spiel heraus fiel den Niedersachsen kaum was ein. Kiyotake versuchte es mit einem Distanzschuss (55.). Das Team von Niko Kovac hingegen verpasste es mehrmals die Entscheidung. Zuerst wurde Seferovic in letzter Sekunde abgegrätscht (61.). und anschließend traf Ben-Hatira erst das Außennetz (66.) und scheiterte danach an Zieler (71.). Jedoch brachte Hannover auch nicht mehr viel zustande. Lediglich ein Schuss von Prib (79.) und einer von Saint-Maximin (90. + 1) sorgten noch für ein Hauch Gefahr. Mit dem Sieg distanzierte Frankfurt die 96er auf zehn Punkte. Die Eintracht hat nur einen Zähler Rückstand auf Platz 13 (Darmstadt) und Platz 14 (Bremen). Werder Bremen spielte gegen Mainz 1:1. Hannover wird wenn alles normal läuft den Abstieg nicht mehr verhindern können und geht in den letzten sieben Spielen jetzt auf Abschiedstournee.
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