Bayern Münchens Meisterschaft vertagt
Der FC Bayern wollte eigentlich unbedingt vor heimischer Kulisse den 26. Titel der Vereinsgeschichte feiern. Dieses Vorhaben misslang, da man gegen Gladbach nicht über ein Unentschieden hinauskam. Dadurch verkürzte der BVB den Abstand auf fünf Punkte. Dortmund feierte einen glasklaren Erfolg gegen Wolfsburg. Trotzdem wird die Meisterschaft bei nur noch zwei ausstehenden Spielen nicht mehr spannend werden. Ebenfalls sicher in der Champions League im kommenden Jahr sind die Leverkusener, die nicht mehr von Platz Drei zu verdrängen sind. Um den CL-Quali-Rang streiten sich noch vier Mannschaften. Gladbach, Hertha BSC, Schalke und Mainz haben alle noch Hoffnungen. Richtig schlecht in Form ist weiter Stuttgart. Der VfB kassierte beim Abstiegsgipfel gegen Bremen eine derbe Klatsche und rutschte auf Platz 17 ab. Werder konnte hingegen die Abstiegsränge verlassen und ist jetzt auf Position 15. Auf dem Relegationsplatz befindet sich nun Frankfurt. Die Eintracht entschied das Hessen-Derby gegen Darmstadt für sich.
Bayern München agiert nach früher Führung zu nachlässig
Das Team von Guardiola erwischte gegen Gladbach einen perfekten Start. Einen Eckball von Kimmich köpfte Müller aufs Tor und die Kugel zappelte im Netz. Großen Anteil am Treffer hatte auch Serdar Tasci, der Sommer entscheidend irritierte (6.). Die Borussia war um eine schnelle Antwort bemüht, aber brauchte ein wenig um sich zu regenerieren. In der 17. Minute musste Neuer jedoch sein ganzes Können zeigen. Hahns Kopfball konnte der Nationaltorwart gerade noch parieren. Der Rekordmeister war nicht zwingend genug und so begegneten sich die Kontrahenten hauptsächlich im Mittelfeld. Bei einer Chance von Coman passte Nordtveit im letzten Moment auf (31.) und bei einem Diagonalpass von Götze war Müller zu überrascht (36.). Fast hätte allerdings Wendt mit einem Eigentor das 2:0 besorgt. Rode hatte zu viel Platz und spielte nach links zu Coman. Dessen Flanke beförderte Wendt fast ins eigene Tor (41.). Auf der Gegenseite war Neuer gegen Raffael aufmerksam. Er verhinderte dadurch den möglichen Abschluss des Brasilianers (45. +1). Auch nach dem Seitenwechsel gingen beide Mannschaften eher verhalten zu Werke. Granit Xhaka versuchte es mit einem Solo, aber sein anschließender Schuss ging deutlich links vorbei (56.). Die Bayern blieben im Verwaltungsmodus und taten für die Offensive gar nichts mehr. Zunächst verpasste Hahn den Ausgleich noch um wenige Zentimeter (69.). Drei Minuten später setzte er sich dann gegen Benatia durch und traf mit einem Flachschuss ins rechte untere Eck. Kurz darauf kam bei den Münchenern Douglas Costa für Serdar Tasci (77.). Damit wollte Guardiola nochmal für neuen Schwung sorgen. Es half nichts mehr. Denn die Borussia nahm einen verdienten Punkt mit nach Hause und der FC Bayern muss sich bis nächste Woche gedulden, den vierten Meistertitel in Serie feiern zu können. Gladbach hat sich dank des Unentschiedens auf den vierten Tabellenplatz verbessert.
Wolfsburg nur noch ein Schatten seiner selbst
Gegen Dortmund hat der VfL auch die letzte Minimalchance auf Europa verspielt. Die Wölfe boten eine katastrophale Vorstellung und gerieten total unter die Räder. Mit dem ersten Angriff gelang den Schwarz-Gelben direkt das 1:0. Ein verunglückter Schuss von Mkhitaryan landete bei Kagawa, der mit rechts zur Führung einschob (7.). Doch der BVB gab sich damit noch nicht zufrieden. Dortmund erhöhte umgehend auf 2:0. Diesmal zeigte Kagawa als Vorlagengeber seine Klasse. Er bediente Ramos und der Kolumbianer schloss akkurat ins kurze Eck ab (9.). Um ein Haar hätte Reus sogar den dritten Treffer nachgelegt (10.). So blieb Wolfsburg im Spiel. Die Niedersachsen hatten durch Caligiuri eine große Möglichkeit zum Anschlusstor. Im Strafraum ließ der 28-Jährige Schmelzer aussteigen und jagte das Leder aus acht Metern an die Latte (19.). Mitte der ersten Halbzeit verflachte die Partie ein wenig. Denn Dortmund lauerte nun auf Konter und Wolfsburg konnte insgesamt nur wenig Druck erzeugen. Trotzdem erspielten sich beide Teams vor der Pause dann doch noch Gelegenheiten. Reus umkurvte Benaglio, scheiterte aber am Außennetz (32.). Bei Wolfsburg versuchte es Arnold aus der Distanz, sowie Schürrle der nach einem Eckball mit einem abgefälschten Schuss den Kasten knapp verfehlte (35.). In den zweiten Durchgang startete der BVB erneut schwungvoll. Es dauerte jedoch diesmal etwas länger bis Dortmund zu einer gefährlichen Angriffsaktion kam. Eine Direktabnahme von Mkhitaryan konnte Naldo blocken (59.). Allerdings erhöhte die Borussia nur eine Minute später auf 3:0. Nachdem Benaglio zunächst noch gegen Bender und Kagawa parieren konnte, war der Schweizer beim dritten Versuch machtlos. Reus schlenzte den Ball aus halbrechter Position ins linke Toreck. VfL-Keeper Benaglio konnte einem richtig leidtun. Er war der einzige Wolfsburger der Gegenwehr zeigte. Zuerst scheiterte Castro (68.) und kurz darauf Aubameyang (72.) am 32-Jährigen. Wenig später stand aber auch Benaglio zweimal auf verlorenen Posten. Aubameyang konnte jeweils unbedrängt einköpfen und erhöhte auf 5:0 (77., 78.). Immerhin gelang den Niedersachsen noch der Ehrentreffer. Frei vor Benaglio traf Schürrle zum Endstand (86.). Wolfsburg bleibt trotz der heftigen Niederlage auf Platz Zehn. Weiterhin einen Punkt hinter Ingolstadt, aber jetzt auch nur noch einen Zähler vor dem HSV. Der FCI unterlag Hoffenheim 2:1 und Hamburg trennte sich von Mainz 0:0. Ebenfalls torlos endete die Begegnung Augsburg-Köln.
Leverkusen erwischt einen Blitzstart und macht die CL-Qualifikation perfekt
Bayer 04 traf vor heimischer Kulisse auf Hertha BSC. Bereits nach zwei Spielminuten stand es 1:0 für Leverkusen. Ein Calhanoglu-Zuspiel verlängerte Aranguiz auf Brandt, der mit links eiskalt abschloss. Eigentlich hätte der Treffer jedoch aberkannt werden müssen. Denn bei dem vorausgehenden Einwurf stand Bellarabi deutlich im Feld. Mit der zweiten Möglichkeit erhöhte Leverkusen sofort auf 2:0. Wieder war es Calhanoglu, der diesmal den Ball per Freistoßflanke in die Gefahrenzone brachte. Es entstand ein Gewühl und letztendlich stocherte Bender das Leder über die Linie (16.). Allerdings blieb die Begegnung spannend, da Hertha BSC kurz darauf den Anschlusstreffer erzielten. Eine Hereingabe von Pekarik verwertete Ibisevic mit einem präzisen Kopfball (21.). Der Schwung ging bei Bayer 04 nach dem 1:2 etwas verloren. Am Ende des ersten Durchgangs sorgte Calhanoglu mit zwei Standards für Gefahr (39., 45. + 1). Beide Male konnte Jarstein parieren. Im zweiten Abschnitt war der Norweger auch direkt gefordert. Einen Schuss von Bellarabi lenkte er den Pfosten (52.). Bei Berlin verzog Stark aus aussichtsreicher Position (55.). Dies war für lange Zeit die letzte Torraumszene. Denn beiden Teams fehlte zu oft die Genauigkeit. Bellarabi verpasste es zehn Minuten vor Schluss den Sack zuzumachen. Seinen Abschluss konnte Jarstein mit einem klasse Reflex abwehren. Berlin erspielte sich keine zwingende Torchance mehr. Deswegen brachte die Werkself das 2:1 mühelos ins Ziel. Durch die Niederlage ist Hertha BSC auf Platz Fünf abgerutscht. Einen Punkt vor den Schalkern, die 3:1 gegen Hannover gewannen.
Stuttgart nach desolater Leistung auf einem Abstiegsplatz
Sowohl für den VfB als auch für Bremen war es ein eminent wichtiges Spiel. Mit einem Sieg hätte Stuttgart einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen können. Vom Start weg war der SV Werder sofort präsent und ging aggressiv zu Werke. Ein Abstoß von Tyton kam wie ein Bumerang zurück. Pizarro kam an die Kugel und spielte in den Lauf von Bartels, der aus zehn Metern mit Hilfe des Innenpfostens zur Führung traf (10.). Die Stuttgarter waren jedoch nicht verunsichert, sondern sie zeigten eine positive Reaktion. Kostic seine Flanke landete auf dem Querbalken (17.). Von der rechten Außenbahn spielte Maxim einen Rückpass ins Zentrum, wo Didavi unbedrängt den Ausgleich erzielte (26.). Das 1:1 währte allerdings nicht lange. Denn die Schwaben gerieten durch ein unfassbares Eigentor erneut in Rückstand. Einen harmlosen Ball köpfte Barba über Stuttgarts herauseilenden Keeper Tyton und das Leder kullerte über die Linie (33.). Vier Minuten später war der VfB im Pech, als Didavi mit einem Kopfball nur den Pfosten traf. Kurz vor der Pause legte Bremen sogar noch das 3:1 oben drauf. Junuzovic ließ Barba erneut nicht gut aussehen und legte auf Öztunali ab, der mit einem präzisen Schuss einschob (42.). Für Stuttgart kam es nun knüppeldick. Torschütze Didavi musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden (44.). Die erste Möglichkeit des zweiten Abschnitts hatte der SVW. Bei einem Schuss von Junuzovic zeigte Tyton eine tolle Parade (50.). Dem VfB gelang drei Minuten danach der Anschlusstreffer. Ein Tor Marke Tor des Monats. Mit der Hacke tunnelte Barba seinen Gegenspieler Vestergaard und traf ins rechte Eck. Wer gedacht hat Bremen würde jetzt nochmal Probleme bekommen, der sah sich gewaltig getäuscht. Denn bei Stuttgart ging gar nichts mehr und das Team von Viktor Skripnik nutzte die Schwächen der VfB-Defensive gnadenlos aus. Zunächst scheiterte Öztunali an einem Reflex von Tyton (64.). Nicht mal 60 Sekunden später traf aber Pizarro zum 4:2 (64.). Der SVW fackelte nun ein richtiges Offensivfeuerwerk ab. Gegen Pizarro war Tyton mit einer Fußabwehr zur Stelle (68.). Nach starker Vorarbeit von Öztunali erzielte Bartels den fünften Treffer (80.). Das sollte es allerdings immer noch nicht gewesen. Die Schwaben wurden in ihre Einzelteile zerlegt. Harnik spielte einen katastrophalen Rückpass. Genau zu Ujah, der vom rechten Fünfmetereck das 6:2 erzielte (86.). Wenig später traf Ujah darüber hinaus den Pfosten (90. + 1).
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