Bayern München feiert seine 26. Meisterschaft und Stuttgart steht kurz vor dem Abstieg
Mit einem glanzlosen Sieg beim FC Ingolstadt haben die Münchener den vierten Titel in Serie perfekt gemacht. Noch nie konnte eine Bundesligamannschaft vier Meisterschaften am Stück feiern. Komplett anders ist die Stimmungslage beim VfB. Nach der 18. Saisonniederlage gegen Mainz braucht Stuttgart am letzten Spieltag ein Wunder. Es gibt nur eine Möglichkeit wie es der VfB noch in die Relegation schafft. Wenn Stuttgart den VfL Wolfsburg bezwingt und zugleich Frankfurt gegen Bremen gewinnt. Den Schwaben droht damit der zweite Abstieg der Vereinsgeschichte (Erster Abstieg 1975). Einige Mannschaften konnten sich jedoch von allen Sorgen entledigen. Augsburg, Hamburg, Darmstadt und Hoffenheim können auch nächstes Jahr erstklassig planen. Sicher auf dem vierten Tabellenplatz ist nun Gladbach. Die Borussia spielt in der CL-Qualifikation. Um die restlichen Europapokaltickets streiten sich Mainz, Hertha BSC und Schalke.
Lewandowski bringt Bayern auf die Siegerstraße
Das Ziel von Ingolstadt lautete von Anfang an schnelles Umschaltspiel nach Balleroberung. Dafür arbeitete der FCI diszipliniert gegen den Ball. Über das gesamte Spiel gesehen ging die Taktik auch auf. Bayern München hatte in der kompletten Begegnung nur 12 Torschüsse. Ingolstadt 17! Ein Geistesblitz von Douglas Costa leitete schließlich das 1:0 des Rekordmeisters ein. Genau im richtigen Moment spielte er einen Steilpass und Matip stoppte ihn bevor er einschieben konnte mit einem Foulspiel. Die Folge, es gab Elfmeter. Den Strafstoß verwandelte Lewandowski sicher ins rechte untere Eck (15.). Douglas Costa hätte wenig später eigentlich für das 2:0 sorgen müssen. Keeper Özcan war schon geschlagen, aber der zurückgeeilte Hübner konnte mit letztem Einsatz retten (22.). Das Team von Ralph Hasenhüttl wurde mit zunehmender Dauer mutiger. Zuerst scheiterte Leckie an Neuer (26.) und danach traf Hartmann das Außennetz (29.). Bitter dass die Münchener mit dem 2:0 antworteten. Xabi Alonso spielte einen Traumpass auf Lewandowski, der cool einschob (32.). So leicht wollte sich der FCI allerdings nicht geschlagen geben. Denn Leckie (34.) und Lezcano (38.) hatten Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Auf der Gegenseite scheiterte Lewandowski aus spitzem Winkel an Hübner (36.). Ingolstadts Mut wurde kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs belohnt. Diesmal gab es Elfmeter für die Schanzer. Xabi Alonso hatte den einschussbereiten Hartmann zu Fall gebracht. Der Gefoulte trat selbst an und verkürzte auf 1:2 (42.). Nach dem Seitenwechsel kam der FC Bayern mit viel Schwung aus der Kabine. Ein Distanzschuss von David Alaba (51.) und eine Volleyabnahme von Douglas Costa (58.) rauschten knapp am Kasten vorbei. Die Münchener hatten das Spiel jetzt meistens im Griff. Aus sieben Metern vergab Müller frei vor Özcan (61.). So blieb es spannend. Moritz Hartmann verpasste den Ausgleich um wenige Zentimeter (71.). Da Hinterseer auch die letzte Gelegenheit ausließ blieb es beim 2:1-Sieg des Rekordmeisters. Der FC Bayern hat jetzt ein Spieltag vor Schluss acht Punkte Vorsprung auf Platz Zwei. Ingolstadt ist durch die Niederlage auf Platz Zehn abgerutscht. Eine Position vor den Augsburgern, die sich 1:1 von Schalke trennten.
Gladbach dreht dank Hahn einen Rückstand gegen Leverkusen
Für die Borussia ging die Begegnung sofort richtig gut los. Nach nur 30 Sekunden traf Wendt den Pfosten. Und den Druck hielt Gladbach aufrecht. Traoré zielt knapp über den Kasten (9.). Brandgefährlich wurde es direkt darauf auch auf der Gegenseite, als Kruse die Unterkante der Latte traf (10.). Es ging nun her. Bei Gladbach agierte Hahn zu unkonzentriert, indem er sich im entscheidenden Moment den Ball zu weit vorlegte (18.). Zwei Minuten später ging Leverkusen durch Aranguiz in Führung. Im Strafraum hatte Chicharito die Übersicht für den Chilenen, der aus sieben Metern abgebrüht das 1:0 besorgte. Danach verwaltete Bayer 04 zunächst clever den Vorsprung. Bis zur 43. Spielminute. Calhanoglu leistete sich einen fatalen Ballverlust und Traoré zog umgehend ab. Den Schuss des 28-Jährigen konnte Leno noch abwehren, aber Hahn staubte zum Ausgleich ab. Fast hätte Hahn sogar mit dem Pausenpfiff das 2:1 besorgt. Sein Flachschuss ging knapp am Gehäuse vorbei (45.). Halbzeit Zwei begann erneut mit gefährlichen Gladbacher Offensivaktionen. Zuerst zeigte Leno gegen Traoré eine Flugparade (54.) und danach rettete er gegen Raffael (55.). Glück hatte die Borussia in Minute 59. Einen Schuss von Calhanoglu bekam Nordtveit an den ausgestreckten Arm. Es hätte Elfmeter für Leverkusen geben müssen. Stattdessen stellte Gladbach die Weichen auf CL-Qualifikation. Auf der linken Außenbahn hatte Wendt zu viel Platz und er fand mit seiner Hahn, der wuchtig vollendete (79.). Dank des Sieges hat Gladbach den vierten Tabellenplatz sicher, weil Hertha BSC 1:2 gegen Darmstadt unterlag. Damit machten die Lilien den Klassenerhalt perfekt, was ihnen vor der Saison keiner zugetraut hatte.
Frankfurt gewinnt gegen Dortmund und verlässt den Relegationsplatz
Die Eintracht verteidigte gegen den BVB mit einer Fünferkette und machte ihm so das Leben schwer. Zudem setzte Frankfurt immer wieder Nadelstiche nach vorne. Zum ersten Mal für Gefahr sorgte Castaignos. Dortmunds Keeper Bürki konnte mit einem starken Reflex parieren (9.). Wenig später wurde eine Flanke von Regäsel tückisch von Schmelzer abgefälscht, aber Bürki riss den linken Arm noch hoch (13.). Nur eine Minute danach durfte Frankfurt die verdiente Führung bejubeln. Eine Flanke von Hasebe köpfte Aigner ein. Fortan zog sich das Team von Niko Kovac weit zurück und besann sich aufs verteidigen. Aubameyang (24.) und Durm (29.) hatten erste Möglichkeiten für den BVB. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hatte Frankfurt dann Glück. Denn ein reguläres Tor von Hummels wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht aberkannt (45. + 1). Nach dem Seitenwechsel musste Eintrachts Torhüter sofort sein ganzes Können zeigen. Einen Kopfball von Hummels lenkte er mit einer sensationellen Parade an Latte und Pfosten (47.). Die Borussia riskierte gegen Ende immer mehr. Pulisic zielte etwas zu hoch (69.) und ein Schuss von Mkhitaryan hielt Hradecky im Nachfassen (72.). Der Armenier hatte kurz vor Schluss zwei weitere Möglichkeiten. Zuerst wurde sein Abschlussversuch geblockt (82.) und danach köpfte er über den Kasten (86.). Als Reus auch die letzte Gelegenheit des Spiels vergab (90. + 2) war der enorm wichtige Frankfurter Sieg perfekt. Durch den Dreier zog die Eintracht an Bremen vorbei. Werder spielte gegen Köln 0:0. Am letzten Spieltag steigt genau der Abstiegsgipfel zwischen Bremen und Frankfurt. Die Mannschaft von Niko Kovac benötigt einen Punkt um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Dadurch dass die Kölner nur Unentschieden spielten rutschten sie auf den neunten Tabellenplatz ab und sind jetzt punktgleich mit Wolfsburg. Der VfL gewann in Hamburg 1:0.
Stuttgart kann den Negativlauf nicht stoppen
Dem VfB gelang gegen Mainz mit der ersten Torchance die Führung. Es war sofort zu spüren wie sich die Euphorie auf dem Spielfeld aufs Publikum übertrug. Der Glaube und die Hoffnung auf den Klassenerhalt waren wieder da. Bei einer Hereingabe von Heise stand Gentner goldrichtig und schob zum 1:0 ein (6.). Stuttgart wollte sofort nachlegen. Genau im richtigen Moment spielte Rupp steil auf Kostic, der in letzter Sekunde von Donati geblockt wurde (9.). Ansonsten tat sich der FSV schwer gegen die gut stehende Viererkette des VfB. Das 2:0 für die Schwaben verhinderte Bungert auf der Linie. Denn bei einem Aufsetzer von Rupp war Karius schon geschlagen (36.). Umso bitterer wurde es eine Minute später, als Mainz der Ausgleich gelang. Onisiwo dribbelte sich bis zur Grundlinie durch und bediente Malli mustergültig - 1:1. Plötzlich stimmte in der Stuttgarter Defensive gar nichts mehr. Einen Kopfball von Bell parierte Langerak überragend (39.), auch gegen Cordoba war der Australier zur Stelle (45.) und Sekunden vor dem Halbzeitpfiff traf Onisiwo noch das Aluminium (45. + 1). Auch der Pausentee half den VfB-Spielern. Sie gerieten direkt wieder unter Druck. Frei tankte sich auf der Außenbahn durch und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Cordoba unbedrängt zum 2:1 einköpfte (59.). Auf Stuttgarter Seite hatten lediglich Heise (63.) und Werner Torannäherungen (67.). Der Einzige, der beim VfB noch Gegenwehr zeigte war Langerak. Zwei Lupfer von Malli und Cordoba parierte er jeweils stark (73., 77.). Kurz darauf sorgte Mainz schließlich für die Entscheidung. Vor dem Tor hatte Cordoba das Auge für den mitgelaufenen Onisiwo, der ins leere Tor einschob (77.). Yunus Malli verpasste danach sogar noch das 4:1 (79.). Das Team vor Martin Schmidt zog durch den Sieg an Hertha BSC und Schalke vorbei und ist jetzt neuer Fünfter. Stuttgart holte aus den letzten sechs Spielen nur einen einzigen Punkt. Es läuft alles darauf raus, dass die Schwaben neben Hannover der zweite Absteiger werden. Die 96er gewannen an diesem Wochenende vor heimischer Kulisse 1:0 gegen Hoffenheim.
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