Karriereende Mario Gomez: Ein großer Spieler verlässt die Fußballbühne
Mario Gomez: Unglaublich sympathisch, reflektiert, klar im Kopf und er hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Trotz seiner ganzen Erfolge hat er nie abgehoben und er ist sich immer treu geblieben. Gomez ist bei vielen beliebt, aber er musste sich auch immer wieder mit Kritikern auseinandersetzen. Ex-Trainer Armin Veh richtete zum Abschluss natürlich lobende Worte an den 34-Jährigen: "Mario war immer bodenständig. Er ist ein Typ, ein richtig intelligenter Bursche." Und selbst bei Schiedsrichtern hatte Gomez ein hohes Ansehen. Knut Kircher redet nur in den besten Tönen über den Stürmer: “Mario Gomez war immer ein sehr angenehmer Spieler: Sehr geradeaus, sehr direkt. Mit klarer Meinung und klarer Kante. Auf dem Platz war er für mich immer ein Ansprechpartner. Wir sind uns immer auf Augenhöhe begegnet. Trotz aller Erfolge, die er erreicht hat, ist er immer bodenständig geblieben. Offen für Dialog, immer nahbar, immer fair. Natürlich gab es auch mal Meinungsverschiedenheiten – aber die gehören dazu.” Bei einer Vielzahl an Fans und Experten war Gomez dennoch unbeliebt. Man rätselte, warum. Lief und schwitzte er zu wenig? Sah er für die Fans zu ungelenkig aus? Vor allem in der Nationalmannschaft erlebte er eine schwere Zeit, wo er sogar lange Zeit der Buhmann war. Sein Fehlschuss gegen Österreich bei der EM 2008, wird ihm seine ganze DFB-Karriere lang angehängt. Das Verhältnis zu den Fans ist geprägt von dieser Aktion des Scheiterns in Klagenfurt im Juni 2008. Gomez wird ausgepfiffen und gilt ab sofort als Chancentod. Und 2012 übte dann auch noch ARD-Experte Mehmet Scholl Kritik, die völlig unter der Gürtellinie war. "Ich hatte Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss". Aber selbst aus dieser Situation in der Nationalmannschaft hat er sich herausgekämpft. 2012 ist er in der Vorrunde gegen Portugal und gegen die Niederlande mit insgesamt drei Toren der Mann des Spiels und wurde von den DFB-Fans plötzlich wieder gefeiert. Leider verpasst Gomez dann ausgerechnet die erfolgreiche WM 2014, weil er nach einer Verletzung nicht rechtzeitig fit geworden war. Bei der EM 2016 ist er aber wieder am Start und der Stürmer erzielte weitere zwei Treffer. Dadurch stieg Gomez sogar zum EM-Rekordtorschützen der deutschen Nationalmannschaft auf. Er hat wie Jürgen Klinsmann fünf EM-Treffer erzielt. Sein Debüt in der Bundesliga feierte Gomez am 8. Mai 2004 mit 19 Jahren für den VfB Stuttgart. Mit dem VfB wurde Gomez 2007 Meister und er selbst Deutschlands Fußballer des Jahres. 2009 wechselte er dann zum FC Bayern. Mit den Münchenern gewann Gomez je zweimal die Meisterschale und den DFB-Pokal, 2013 sogar die Champions League. Zudem wurde er in der Saison 2010/2011 Torschützenkönig. Der Stürmer erzielte in 328 Bundesligaspielen starke 170 Tore, wurde dazu Meister und Torschützenkönig mit Besiktas Istanbul in der Türkei. Nach seinen letzten Spiel für den VfB und in seiner Karriere sagte Gomez auch bemerkenswerte Worte: "Es war immer mein Traum, hier meine Karriere zu beenden. Dass es jetzt so gekommen ist, mit diesem grandiosen Erfolg dieses Jahr, ist umso schöner. Als ich damals als junger, aufstrebender Kerl die Welt erobern und Titel gewinnen wollte, habe ich viele VfB-Herzen enttäuscht. Es war immer mein Anliegen als Spieler, den Leuten zu zeigen, dass es für mich im Fußball noch eine gewisse Romantik gibt. Für mich war die Romantik, hier, wo alles angefangen hat, aufzuhören. Ich hatte schon den einen oder anderen Moment heute mit etwas Pippi in den Augen. Wir haben verloren, das ist ein bisschen doof, aber am Ende des Tages sind wir aufgestiegen. Das war meine letzte Mission für den VfB, nachdem wir es letztes Jahr verkackt hatten. Es war mein großer Wunsch, damit zu gehen."
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